Abenteuer auf dem Schulweg
Die fiktive Geschichte erklärt die Bedeutung die s'Schulhuusglöggli auf dem Türmli vom Neumattschulhaus. Beides viel dem Brand im Jahr 1971 zum Opfer.
Sepp ist auf dem Weg zur Schule. Ganz in Gedanken ginggt er einen Stein vor sich her. Es gefällt ihm, wenn der Stein eine Wasserlache trifft. Dann spritzt das Wasser in alle Richtungen. Es gefällt ihm, wenn die Erwachsenen erschrecken. Plötzlich nimmt er eine Bewegung im Gras wahr. Eine Schlange? Das kann doch nicht sein! Er bleibt stehen und schaut genauer hin. Eine Juraviper? Nein, nur eine harmlose Blindschleiche, die sich schnell im Gras versteckt.
„Die will ich!“, denkt Sepp. „Ich fang sie und bring sie mit in die Schule!“ Er träumt schon davon, die Mädchen mit der „Schlange“ zu erschrecken; allen zu zeigen, wie mutig er ist. Voller Aufregung läuft er vorsichtig auf die Blindschleiche zu, doch die ist schneller und verschwindet im dichten Gras. In Gedanken vertieft, vergisst Sepp die Zeit. Mit einem Schlag hat das Träumen ein Ende.
Das Schulhuusglöggli schlägt gerade achtmal. „Z’spoot! Schon wieder!“, fährt er zusammen. Der strenge Lehrer hat ihn schon drei Mal verwarnt. Jetzt wird’s sicher eine ordentliche Strafe geben. Schnell rennt er los. Vor lauter Schrecken lässt er seinen Schulsack liegen.
Sepp hetzt zum Schulhaus. Das Herz schlägt schnell, der Kopf hochrot. Der Schulhausplatz ist leer – alle sind schon längst in der Schule verschwunden. Mit gesenktem Kopf schleicht Sepp sich ins Schulzimmer. Da macht er grosse Augen: Seine Gspänli stehen lachend zusammen und „gigelen“ laut. Kein Lehrer weit und breit. Der strenge Herr Lehrer wurde für ein Gespräch zum Rektor gerufen. Nomoll Glügg ghaa!