Vermischtes ...
Plünderung in den Reben
Wie löst man Probleme mit flegelhaften Nachbarn? Im Jahr 1871 wählte der Pfeffinger Gemeinderat einen direkten Weg: Er rief den Aescher Gemeinderat zur Verantwortung!
Hintergrund der Geschichte: Eine Gruppe Männer, darunter Pfeffinger Bürger, sorgte mitten in der Nacht für Aufruhr in den Klusreben. Selbst ein Alt-Präsident und der Bannwart waren unter den Übeltätern.
Transkript:
Pfeffingen. Wie roh und ausgelassen die jungen Leute, die eine gewisse Wirthschaft besuchen, sind, beweisen nicht nur die öfters dort vorkommenden Prügeleien, sondern vorzugsweise folgende Thatsache: Montag, den 8. d. M., Morgens halb zwei Uhr, kamen fünf Bursche, welche nach Aussage des Nachtwächters Pfeffingerbürger sind, in die Klusreben. Während Einer dem Wächter eine Flasche bringt, fangen die andern an, fremde Reben zu plündern und wollen eben mit ihrer Beute davon, als der Wächter sie erwischt. – Derjenige, der den Wein brachte, war kein Geringerer als der Wirth selber, seines Zeichens Joseph Meyer, Alt-Präsident; die andern waren seine Gäste, unter denen besonders der Gemeindebannwart durch seine Gegenwart glänzte. Diesem Unfug muß ein Ende gemacht werden. Es wäre am Platz, daß der G. Gemeinderath von Aesch die Sache streng untersuche und die Schuldigen zur Strafe zöge. Will der Nachtwächter nicht reden, so nennt der Pfeffinger Gemeinderath Personen, welche spezielle Auskunft ertheilen werden.
Jos. Meyer, Gemeinderath.
Urs Jos. Schneider, Gemeinderath.
J. Schneider, Präsident.
Pfeffingen. Wie roh und ausgelassen die jungen Leute, die eine gewisse Wirthschaft besuchen, sind, beweisen nicht nur die öfters dort vorkommenden Prügeleien, sondern vorzugsweise folgende Thatsache: Montag, den 8. d. M., Morgens halb zwei Uhr, kamen fünf Bursche, welche nach Aussage des Nachtwächters Pfeffingerbürger sind, in die Klusreben. Während Einer dem Wächter eine Flasche bringt, fangen die andern an, fremde Reben zu plündern und wollen eben mit ihrer Beute davon, als der Wächter sie erwischt. – Derjenige, der den Wein brachte, war kein Geringerer als der Wirth selber, seines Zeichens Joseph Meyer, Alt-Präsident; die andern waren seine Gäste, unter denen besonders der Gemeindebannwart durch seine Gegenwart glänzte. Diesem Unfug muß ein Ende gemacht werden. Es wäre am Platz, daß der G. Gemeinderath von Aesch die Sache streng untersuche und die Schuldigen zur Strafe zöge. Will der Nachtwächter nicht reden, so nennt der Pfeffinger Gemeinderath Personen, welche spezielle Auskunft ertheilen werden.
Jos. Meyer, Gemeinderath.
Urs Jos. Schneider, Gemeinderath.
J. Schneider, Präsident.