Die verschwundenen Glocken von Angenstein
Die Nacht der Sommersonnenwende 1984 war dramatisch und unheilvoll. Über Schloss Angenstein jagten die Flammen in den Himmel, Funken sprühten durch die dichten Rauchwolken, und die alte Schlosskapelle knisterte unter der Hitze. Zwei kostbare Glocken, die seit Jahrhunderten über das Tal hinwegklangen, verstummten plötzlich. Als sich der Rauch legte, waren sie verschwunden. Die Bewohner standen vor einem Rätsel. Niemand wusste, ob Diebe die Verwirrung genutzt hatten oder ob ein alter Fluch das Werk der Zerstörung vollendet hatte.
Jahr um Jahr verging. Die Glocken blieben verschollen, und die Geschichten über ihr Verschwinden wurden immer fantastischer. Manche sprachen von dunklen Mächten, die sie in den Tiefen des Waldes verborgen hätten. Andere erinnerten sich an warnende Träume von Geistern, die im Schutz der Bäume lebten. Im Jahr 2010, nach endlosen Spekulationen, stieß ein Hobbyarchäologe im Wald auf etwas Seltsames. Unter Moos und dichtem Wurzelwerk glänzten Metalloberflächen: die beiden Glocken, eingehüllt in die Geheimnisse der Erde.
Wie die Glocken dorthin gelangt waren, ist bis heute unklar. Wurden sie in jener Nacht fortgebracht, um sie vor dem Zorn des Feuers zu retten, oder hatte die Natur selbst sie versteckt, um sie zu schützen? Die Glocken kehrten an ihren Platz zurück, erstrahlten in alter Pracht und erklangen wieder über dem Tal. Doch die alte Frage bleibt bestehen: Wer – oder was – hat sie damals entführt?
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