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Jakob Christoph Blarer von Wartensee – Fürstbischof und Gestalter der Region

Jakob Christoph Blarer von Wartensee prägte als Fürstbischof von Basel die Region rund um Aesch entscheidend. Sein Wirken reichte von religiösen Reformen bis zur gezielten Wirtschaftsförderung. Er wurde am 11. Mai 1542 auf Schloss Rosenberg in der Gemeinde Berneck SG geboren und starb am 18. April 1608 in Pruntrut.

Bildquelle: wikipedia

Seine Wurzeln und der Aufstieg

Jakob Christoph Blarer von Wartensee wuchs in einer der angesehensten Familien des süddeutschen Raums auf. Die Blarer erlangten auch in Aesch und der Region um Basel Bedeutung. Früh übernahm Jakob Christoph  Blarer kirchliche Ämter, die den Grundstein für seine Laufbahn legten.

Ein Bischof, der die Region prägte

11575 wurde Blarer zum Bischof von Basel gewählt. In dieser Funktion setzte er kirchliche Reformen konsequent um und stärkte die katholische Kirche im deutschsprachigen Teil des Bistums, das er rekatholisierte. Die Region, heute Teil von Basel-Landschaft, wurde durch seine religiöse Erneuerung und seine Massnahmen stark geprägt. Blarer war ein strategischer Führer, der die Stellung des Bistums durch kluge politische und wirtschaftliche Entscheidungen festigte.

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Mit Wirtschaftsförderung gegen die Reformation

Jakob Christoph Blarer förderte den Bergbau, um die wirtschaftliche Stärke und die Position des Fürstbistums Basel zu festigen. In Courrendlin wurden Eisenerzvorkommen erschlossen und mit Holz aus den umliegenden Wäldern in Hochöfen verarbeitet. Undervelier entwickelte sich zu einem wichtigen Zentrum, in dem die Forges d'Undervelier et Les Corbets viele Arbeitsplätze schufen. Diese Werke sind bis heute von historischer Bedeutung, da sie die industrielle Entwicklung des 16. Jahrhunderts dokumentieren. Blarers wirtschaftliche Initiativen sicherten den Wohlstand der Region und machten das Bistum politisch und finanziell unabhängiger, wodurch sein Einfluss weiter gefestigt wurde.

Bezug zu Aesch und der Familie Blarer

Jakob Christoph Blarer von Wartensee spielte eine zentrale Rolle in der Geschichte von Aesch. 1583 ernannte er seinen Bruder Wolfgang Dietrich Blarer zum Obervogt von Pfeffingen, wodurch die Familie Blarer an Einfluss gewann. Um die Position zu festigen, beauftragte er seinen Neffen Wilhelm Blarer mit dem Bau des Blarer-Schlosses in Aesch, das zwischen 1605 und 1607 errichtet wurde. Das Schloss diente als Verwaltungssitz der Familie und ist heute Sitz der Gemeindeverwaltung von Aesch/BL.

Das Weinbaugebiet Tschäpperli ist eng mit der Familie Blarer verbunden. Seit 1619 gehörte der Hof als Erblehen zur Familie Blarer von Wartensee. Sie war verpflichtet, dem Lehensherrn in Pruntrut jährlich einen Zins in Form von „Cluserwein vom Vorschuss...“ sowie „uf Martini fünf Pfund Stebler und vier Zinshühner“ zu leisten.

Der Traditon verpflichtet: Bis um die Mitte des 20. Jahrhunderts gab es im Tschäpperli eine Kapelle. 

Bildquelle: Archiv Heimatmuseum Aesch, Zukunftkalender 1994/06