Lokale Katastrophe – Brand der Mehrzweckhalle Neumatt
AAm 21. Mai 1971 zerstörte ein Grossbrand die renovierte Turnhalle im Neumattschulhaus. Die Turnhalle war zu dieser Zeit der kulturelle Mittelpunkt des Dorflebens. Der Brand hatte weitreichende Folgen und ist noch heute ein prägendes Ereignis in der Geschichte von Aesch.
Nächtlicher Grossbrand im Aescher Neumatt-Schulhaus
Die neue Mehrzweckhalle vollständig ausgebrannt
In der Nacht vom Samstag auf den Sonntag, etwa eine halbe Stunde vor Mitternacht, brach in der erst vor kurzem neu ausgebauten Mehrzweckhalle des Neumattschulhauses an der Straße von Aesch nach Ettingen ein Brand aus, der den ganzen Dachstock und die Turnhalle zerstörte.
So berichtete die BZ am 24. Mai 1971 über den Brand
Über ihren Köpfen brannte bereits der Dachstuhl.
Mitglieder des Rad- und Motoclubs Aesch hielten sich in der Samstagnacht noch in der Turnhalle auf, als vor Mitternacht plötzlich das Licht ausging. Ein Mann bemerkte, dass eine Deckenlampe brannte. Mit einem Feuerlöscher wollte man dem Brand zu Leibe rücken, doch zu diesem Zeitpunkt war bereits der Zwischenboden und der Dachstuhl der Turnhalle in Flammen. Gleichzeitig sahen auch Anwohner die mächtigen Flammen, die meterhoch in den nächtlichen Himmel aus dem Dachstock des Schulhauses loderten. Das schlanke Türmchen auf dem First des Daches hielt den Flammen bis zuletzt stand, gespenstisch ragte es verkohlt in den Himmel hinauf.
Grossalarm für die Feuerwehr
Als der Brand entdeckt wurde, gab man in Aesch grossen Alarm. Die Feuerwehr — das Feuerwehrmagazin liegt der Schule schräg gegenüber — unter dem Kommando von Kurt Felder musste alle verfügbaren Leute einsetzen, um das Feuer niederzuzwingen. Mit zahlreichen Schlauchleitungen wurde der Grossbrand von allen Seiten her bekämpft, auch die grosse Drehleiter musste eingesetzt werden. Durch ununterbrochenen Einsatz konnte ein Übergreifen des Brandes auf das Schulhaus verhindert werden, auch die Abwartwohnung — der Abwart war über das Wochenende abwesend — wurde vom Feuer nicht erfasst, allerdings dürfte der Wasserschaden erheblich sein. Völlig ausgebrannt ist die Turnhalle.
Nach zwei Stunden war der Brand niedergeschlagen; hier und da flammten noch einige glimmende Dachbalken auf, die Feuerwehr musste die ganze Nacht über Brandwache halten.
…
Zahlreiche Schaulustige sind nach Mitternacht auf dem Brandplatz erschienen, denn das Feuer war weithin im Birstal zu sehen.
Winzerchilbi Oktober 1971
'Flammengarben auf ausgebrannten Mauern bildeten die Dekoration zu unserem traditionellen Volksfest. Der äussere Rahmen liess an Originalität keine Wünsche offen ..."
Ein letztes Mal wurde die am 22. Mai 1971 ausgebrannte Kulturhalle beim Neumattschulhaus für ein zünftiges Fest hergerichtet. 'Zum Füürlöchli war der treffende Namen.
Verbleib der Schulhausglocke
Das Schulhuusglöggli schmolz aufgrund der extremen Hitze. Was davon übrig blieb, zeigt das Heimatmuseum in seiner Dauerausstellung. Das angekohlte Banner des Rad- und Motorradclubs Aesch konnte wie durch ein Wunder gerettet werden und ist zusammen mit einigen Glasscheiben von Lukas Düblin aus Oberwil im Museum ausgestellt.
Von der Rolle, die das Schulhuusglöggli einst für die Aescher Schulkinder gespielt hat, erzählt die Geschichte 'Abenteuer auf dem Schulweg'