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Vermischtes ...

1870: Wie Aesch mit der Welt verbunden wurde ...

Die Eröffnung des Telegraphenbüros in Aesch im Dezember 1870 brachte einen gewaltigen Wandel. Plötzlich war das Dorf mit der weiten Welt verbunden. Entlang der Hauptstrassen wurden Holzstangen gesetzt und Drähte gespannt, die die Büros miteinander verbanden. Bereits um 1875 gab es in der Schweiz über 1000 Telegraphenbüros. Nachrichten reisten nicht mehr in stundenlanger Fahrt mit der Postkutsche – nein, sie wurden in wenigen Minuten übermittelt. Wer eine dringende Botschaft hatte, brachte sie ins Büro, wo der Telegraphist sie als Morsezeichen weitergab. Kurze, knappe Telegramme ersetzten lange Briefe. Ob geschäftliche Anweisungen, amtliche Meldungen oder private Glückwünsche – alles wurde über den Morseapparat übertragen.

Die Arbeit im Telegraphenbüro war konzentriert und präzise, jedes Zeichen musste stimmen. Wer eine Nachricht erwartete, konnte sie hier direkt empfangen, gedruckt auf schmalem Papierstreifen. Der Telegraph war die erste elektrische Technik, die das Dorf erreichte – ein Vorgeschmack auf das, was noch kommen sollte. Was heute selbstverständlich ist, war im Dezember 1870 ein technisches Wunder.