Raeren - Wenn die Glocken schweigen
Am Palmsonntag beginnt die Karwoche. Die Kirche gedenkt dem Leiden Jesu. In Aesch ist es wie in vielen anderen katholischen Gebieten Brauch dass in der Zeit vom Abendgottestdienst am Gründonnerstag bis zur Auferstehungsfeier in der Osternacht die Glocken schweigen. Der kirchliche Brauch will die Menschen in dieser Zeit aus dem Alltagstrott reissen. Der hämmernde Ton der Räre an Stelle der hell klingenden Kirchenglocken soll an das Leiden und Sterben Jesu erinneren, nur der Stundenschlag bleibt. Mit dem feierlichen Gloria in der Auferstehungsfeier endet die Trauerzeit. Das Glockengeläute stimmt in das Orgelspiel und den Gesang der Gottesdienstbesucher ein.
‘Die Glocken reisen nach Rom und holen den Osterhasen’ wurde in vergangenen Zeiten den Kinder die ‘Abwesenheit’ der Glocken erklärt.
Der Brauch ist im ganzen deutschsprachigen Raum verbreitet, in Deutschland wird er erstmals 1482 erwähnt. In Aesch sind die Mitglieder der ‘Jungmannschaft’ dafür besorgt, das der Brauch nicht ausstirbt. Das Rären mit den drei Geräten hoch oben im Kirchturm der katholischen Kirche Aesch ist laut und harte Muskelarbeit. Leider kennen nicht alle Einwohner diesen uralten Brauch. Hin und wieder wird die Polizei aufgefordert diesem lärmigen Treiben Einhalt zu bieten.
Verwendete Quellen