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Der Schrecken des 30 Jährigen Kriegs in Aesch und Pfeffingen

Kriegsparteien in der Region

Während des Dreißigjährigen Krieges (1618–1648) war die Region den Kriegsparteien schutzlos ausgeliefert. Im 17. Jahrhundert gehörten das Leimental, Birseck und Laufental zum Fürstbistum Basel. Der Krieg brachte grosses Leid über das Fürstbistum. Religiöse Spannungen und Machtkämpfe zwischen europäischen Herrscherhäusern hatten den Konflikt ausgelöst. Der Schwedenkrieg (1630–1635), eine Periode des Dreißigjährigen Krieges, brachte besonders grosse Not über die Region.

Die Schwedenschanzen

Um die Region vor den Schweden zu schützen, errichtete das Fürstbistum Basel in den Jahren 1630 bis 1633 Befestigungsanlagen, die sogenannten ‘Schwedenschanzen’. Sie wurden an strategischen Punkten angelegt. Dazu gehörten der Muggeberg, die Schanzen bei Angenstein und jene auf dem Kuonisberg beim Blattenpass. Die Anlagen dienten als Geschützstellungen und Beobachtungspunkte, um die Brücke bei Angenstein und den Blattenpass zu verteidigen. Sie boten eine weite Sicht über das Umland. Feindliche Bewegungen konnten frühzeitig erkannt werden. Trotz ihrer Bedeutung waren die Schanzen oft schwach besetzt. Sie konnten die Region nicht effektiv verteidigen. Heute sind diese Relikte noch sichtbar und erinnern an die kriegerische Vergangenheit.

Die Besetzung des Blattenpasses

1632 nahmen schwedische Truppen die wichtige Verbindung über den Blattenpass ins Laufental ein. Die Region wurde zum Durchmarschgebiet für schwedische, kaiserliche und französische Truppen. Auch Söldnerheere zogen hindurch und forderten Abgaben. Plünderungen setzten den Menschen zu. Viele litten unter Hunger und zerstörter Infrastruktur.

Verwüstung im Jahr 1638

1638 verschärfte sich die Lage. Schwedische Truppen zerstörten die Burg Angenstein bis auf die Umfassungsmauern. Sie plünderten Aesch und das Schloss Pfeffingen. Vom Blarer'schen Schloss in Aesch rissen sie die grossen Dachsparren weg und führten diese mit, um die zerstörte Rheinbrücke bei Rheinfelden wieder aufzubauen (Sprecher, 1932). Die wirtschaftlichen Schäden und der Verlust der Bauwerke belasteten die Region stark. Viele Bewohner flohen, um ihr Leben zu retten. Die Dörfer blieben verwüstet. Die Versorgungslage war katastrophal. Die wenigen verbliebenen Ressourcen reichten nicht aus.

Stadt Basel und ihre Neutralität

Basel hielt sich dank der Neutralitätspolitik aus den Kämpfen heraus. Die Stadt war als Teil der Eidgenossenschaft besser geschützt. Der Stadtrat verstärkte die Befestigungen und führte Verhandlungen, um die Sicherheit zu gewährleisten. Die Bedrohung war dennoch spürbar. Die ländlichen Gebiete rund um Basel litten unter der ständigen Unsicherheit und den Abgabenforderungen der Truppen. Grössere Schäden blieben aber aus.