Alfred Vogel – Ein Leben für die Naturheilkunde

Wie ein junger Aescher die Heilkraft der Pflanzen entdeckte und die Welt inspirierte

Kindheit und Liebe zur Natur

Alfred Vogel wurde am 26. Oktober 1902 in Aesch geboren und wuchs in einer naturverbundenen Familie auf. Schon als Kind begleitete er seine Mutter oft beim Sammeln von Heilkräutern in den Wiesen und Wäldern seiner Heimat. Die gesammelten Kräuter trockneten sie zu Hause auf dem Estrich in Leinensäcken. Später nutzten sie diese als Hausmittel und Heiltees. Diese frühen Erfahrungen prägten Vogel und legten den Grundstein für seine lebenslange Hingabe zur Naturheilkunde.

Im Haus mit dem Coiffeurgeschäft seines Vaters Achilles Vogel-Borer an der Unt. Kirchgasse 2 in Aesch wuchs Alfred Vogel auf.

Von der kaufmännischen Lehre zur „AVOBA“, A. Vogel AG Basel

Nach seiner kaufmännischen Lehre eröffnete Alfred Vogel 1920 im Alter von 18 Jahren in Basel sein erstes Reformhaus an der Jurastrasse. Das Reformhaus wurde rasch zu einem Treffpunkt für Alle, die sich für gesunde Ernährung und Naturheilkunde interessierten. Bereits ab 1924 begann Alfred Vogel mit der Herstellung und dem Vertrieb von Produkten wie Kräutertees, Seifen und Getreide- und Fruchtkaffee. Diese bot er unter dem Markennamen AVOBA an. Die Produkte waren für ihre hohe Qualität und die Verwendung natürlicher Zutaten bekannt. 1929 gründete er die Monatsschrift „Das neue Leben“, später bekannt als „A.Vogel Gesundheits-Nachrichten“. Darin setzte er sich für einen gesunden, naturverbundenen Lebensstil ein. Sein Leitsatz „Man ist, was man isst“ betonte die Wichtigkeit einer ausgewogenen Ernährung.

Die prägende Begegnung mit einem Indianerhäuptling

In den 1950er-Jahren machte Alfred Vogel eine seiner wichtigsten Erfahrungen während einer Forschungsreise in die USA. In South Dakota traf er den Oglala-Lakota-Häuptling Black Elk. Dieser war ein angesehener spiritueller Führer und Heiler. Black Elk nahm Vogel freundlich auf und zeigte ihm die Heilkräfte einheimischer Pflanzen, besonders der Echinacea. Die Lakota nutzten sie zur Stärkung des Immunsystems. Der Respekt der Lakota gegenüber der Natur beeindruckte Vogel nachhaltig. Diese Begegnung motivierte ihn, das überlieferte Wissen zu bewahren und es der westlichen Welt zugänglich zu machen.

Der grosse Erfolg: „Der kleine Doktor“

1952 veröffentlichte Alfred Vogel sein bekanntestes Werk, „Der kleine Doktor“. Das Buch wurde in zwölf Sprachen übersetzt und über zwei Millionen Mal verkauft. Es machte die Prinzipien der Naturheilkunde einem grossen Publikum zugänglich. 1963 gründete er die Bioforce AG in Roggwil im Kanton Thurgau. Diese spezialisierte sich auf die Herstellung und den Vertrieb von Naturheilmitteln. Unter der Marke „A.Vogel“ sind die Produkte bis heute weltweit geschätzt.

Ein bleibendes Vermächtnis

Alfred Vogel verstarb am 1. Oktober 1996 in Feusisberg. Sein Lebenswerk hat die Bedeutung pflanzlicher Arzneimittel geprägt. Bis heute inspiriert er Menschen, Gesundheit und Natur in Einklang zu bringen